Vom 29. November bis 5. Dezember 2015 fand in Doha, Qatar das dritte jährliche 'Ajyal Youth Film Festival' statt. Organisiert wird das Festival vom Doha Film Institute und es werden Filme aus der ganzen Welt eingeladen, um vor einem internationalen Publikum von Kindern und Jugendlichen gezeigt zu werden.
Das Tolle dabei: wHole fiel den Veranstaltern im Juni bei FEST 2015 in Espinho, Portugal auf und wurde deshalb auch nach Doha eingeladen. Diese Einladung haben wir natürlich sehr gerne angenommen - vor allem, da diese mit einem Flugticket für eine Person zum Festival verbunden war. Für das wHole Team durfte Robert Banning nach Qatar fliegen und den Film einem gespannten Publikum präsentieren.
Das Ajyal Youth Film Festival ist in drei Alterskategorien unterteilt: "Mohaq" für Kinder von 5 bis 12 Jahren; "Hilal" für Teenager zwischen 12 und 17 Jahren; und schließlich "Bader" für die älteren Jugendlichen, von 17 bis 21 Jahren. wHole lief in der mittleren Kategorie, die gespickt war mit sehr guten Produktionen, darunter auch einige Zeichentrickfilme und sogar ein weiteres Projekt, dass teilweise in Stopmotion animiert war. Mohaq, Hilal und Bader bedeuten auf Arabisch übrigens 'neuer Mond', 'Viertelmond' und 'Vollmond'. Unser Programm wurde am Freitag Nachmittag gezeigt, aber vielleicht erst noch ein paar Impressionen vorweg:
Ich bin Donnerstag Nachmittag, am 3.12. von Frankfurt aus Richtung Doha abgeflogen, die Maschine der Qatar Airways dankenswerterweise nur halbvoll, was mir eine Reihe nur für mich bescherte. Um kurz nach 23 Uhr landeten wir auf dem Hamad International Airport. Die Einreise gestaltete sich sehr komfortabel, da die anreisenden Filmemacher von Mitarbeitern des Festivals in Empfang genommen wurden, die sich um Papierkram und den Transfer zum Hotel kümmerten.
Nach einer kurzen, aber klassisch komischen Gepäck-Verwechlungs Episode ging es zum Hotel. Die schwülwarme Qatarische Nachtluft habe ich nur kurz schnuppern dürfen, die Kühlkette vom Flugzeug zum Hotelzimmer wurde sehr geflissentlich eingehalten. Dort angekommen, überraschte mich erst der Besuch des persönlichen Butler-Services, der mir alle Annehmlichkeiten meines Zimmers vorführte sowie der anschließende Anruf von Bekita, der Guest-Managerin des Festivals, die genau wusste, wann ich dort zu erreichen wäre. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen, um gemeinsam mit den anderen Filmemachern das Festivalgelände zu erkunden.
Freitagmorgen also traf unsere Gruppe zusammen, wir waren etwa 20 Regisseure aus der ganzen Welt. Unter anderem vertreten waren Brasilien, Spanien, Frankreich, Russland, Ägypten, Syrien, die USA und Deutschland. Ein bunter, fröhlicher Haufen, der gleich begann sich auszutauschen und gemeinsam über das weitläufige Gelände zu wandern. Obwohl es hier mit circa 27°C noch vergleichsweise angenehm war, hielten wir uns vorzugsweise im Schatten der kühlen Gassen auf. Wasserläufe an den Hauswänden verbreiteten ein angenehmes Klima. Bis unsere jeweiligen Programme liefen, durften wir uns für Filmvorführungen eintragen, Kurzfilme ansehen, Ausstellungen besuchen oder einfach in einem schattigen Hof mit den anderen Filmemachern reden.
Als die Zeit für das Hilal Programm kam, fanden sich die Kinder und Jugendliche sowie die Filmemacher in einem der großen Vorführräume ein. Das Besondere an diesem Festival ist, dass die Zuschauer auch die Jury sind. Die knapp 70-80 Preisrichter der jeweiligen Altersklasse haben sich dazu nach jedem Film Notizen gemacht, konnten nach Ablauf des Programmes noch ein paar Fragen an die Regisseure richten und dann im Anschluss (natürlich verborgen) über ihren Favoriten abstimmen. Und es waren wirklich alle voller Elan und Eifer bei der Sache - Probleme im Ablauf oder Unruhe im Publikum gab es nicht. Da die Kinder, wie die Filmemacher, aus aller Herren Länder kamen, wurde auf Englisch moderiert und auf Arabisch übersetzt. Für wHole gab es viele Fragen und die zwei animierbaren Hände, die ich dabei hatte, erfreuten sich großer Beliebtheit. Später konnte man die Kinder und Jugendlichen noch an deren großen Treffpunkt finden und die Fragen beantworten, für die vorher keine Zeit war, gemeinsam selfies aufnehmen oder, ein Unikum für mich, Autogramme geben. Abends habe ich mir dann "When Marnie was there" von Studio Ghibli angesehen. Der Miyazaki Charme wollte zwar nicht so recht aufkommen, aber letztendlich gilt: Wo Ghibli drauf steht ist auch Ghibli drinnen.
Samstag Nachmittag war schließlich die Preisverleihung, bei der die Abstimmungsergebnisse bekanntgegeben wurden. Dabei hat es wHole tatsächlich geschafft, die Jury zu überzeugen und zu begeistern und so durfte ich, auf Wolken schwebend, für unseren Puppentrickfilm den Preis des besten Kurzfilmes entgegennehmen! Erwartet hatte ich das nicht, mein Tip lag beim sehr guten "Beach Flags" von Sarah Saidan. Im Anschluss wurden die Gewinner interviewt und hatten noch einmal die Chance mit den Kindern und Jugendlichen zu sprechen. Dann stand ein Termin auf dem roten Teppich an, denn Samstag war der letzte Tag des Festivals, das mit einer großen Abschlusszeremonie und der Premiere eines Animationsfilms 'made in Qatar' beschlossen werden sollte. Danach gab es noch eine Party am Strand, wo noch einmal herzhaft über das gerade Gesehene diskutiert werden konnte und ein paar letzte Visitenkarten neue Besitzer fanden.
Es folgte eine kurze Nacht, da ich für den Rückflug nach Frankfurt das Hotel um 4 Uhr früh verlassen musste.
Ich habe viele schöne Erinnerungen von diesem kurzen Ausflug mitgenommen, interessante Menschen kennengelernt, Kontakte geschlossen und mich sehr über das große und positive Echo für wHole gefreut. Besonders gefiel mir, dass die Kinder und Jugendlichen selber über ihre Favoriten abstimmen durften. Einen Publikumspreis zu bekommen ist eben doch etwas besonderes.
Unten sind ein Paar Eindrücke vom Festival. Danke an Sarah Saidan für die unsignierten Fotos.
Regisseur Robert Banning mit dem Award
Das Tolle dabei: wHole fiel den Veranstaltern im Juni bei FEST 2015 in Espinho, Portugal auf und wurde deshalb auch nach Doha eingeladen. Diese Einladung haben wir natürlich sehr gerne angenommen - vor allem, da diese mit einem Flugticket für eine Person zum Festival verbunden war. Für das wHole Team durfte Robert Banning nach Qatar fliegen und den Film einem gespannten Publikum präsentieren.
Das Ajyal Youth Film Festival ist in drei Alterskategorien unterteilt: "Mohaq" für Kinder von 5 bis 12 Jahren; "Hilal" für Teenager zwischen 12 und 17 Jahren; und schließlich "Bader" für die älteren Jugendlichen, von 17 bis 21 Jahren. wHole lief in der mittleren Kategorie, die gespickt war mit sehr guten Produktionen, darunter auch einige Zeichentrickfilme und sogar ein weiteres Projekt, dass teilweise in Stopmotion animiert war. Mohaq, Hilal und Bader bedeuten auf Arabisch übrigens 'neuer Mond', 'Viertelmond' und 'Vollmond'. Unser Programm wurde am Freitag Nachmittag gezeigt, aber vielleicht erst noch ein paar Impressionen vorweg:
Ich bin Donnerstag Nachmittag, am 3.12. von Frankfurt aus Richtung Doha abgeflogen, die Maschine der Qatar Airways dankenswerterweise nur halbvoll, was mir eine Reihe nur für mich bescherte. Um kurz nach 23 Uhr landeten wir auf dem Hamad International Airport. Die Einreise gestaltete sich sehr komfortabel, da die anreisenden Filmemacher von Mitarbeitern des Festivals in Empfang genommen wurden, die sich um Papierkram und den Transfer zum Hotel kümmerten.
Nach einer kurzen, aber klassisch komischen Gepäck-Verwechlungs Episode ging es zum Hotel. Die schwülwarme Qatarische Nachtluft habe ich nur kurz schnuppern dürfen, die Kühlkette vom Flugzeug zum Hotelzimmer wurde sehr geflissentlich eingehalten. Dort angekommen, überraschte mich erst der Besuch des persönlichen Butler-Services, der mir alle Annehmlichkeiten meines Zimmers vorführte sowie der anschließende Anruf von Bekita, der Guest-Managerin des Festivals, die genau wusste, wann ich dort zu erreichen wäre. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen, um gemeinsam mit den anderen Filmemachern das Festivalgelände zu erkunden.
Freitagmorgen also traf unsere Gruppe zusammen, wir waren etwa 20 Regisseure aus der ganzen Welt. Unter anderem vertreten waren Brasilien, Spanien, Frankreich, Russland, Ägypten, Syrien, die USA und Deutschland. Ein bunter, fröhlicher Haufen, der gleich begann sich auszutauschen und gemeinsam über das weitläufige Gelände zu wandern. Obwohl es hier mit circa 27°C noch vergleichsweise angenehm war, hielten wir uns vorzugsweise im Schatten der kühlen Gassen auf. Wasserläufe an den Hauswänden verbreiteten ein angenehmes Klima. Bis unsere jeweiligen Programme liefen, durften wir uns für Filmvorführungen eintragen, Kurzfilme ansehen, Ausstellungen besuchen oder einfach in einem schattigen Hof mit den anderen Filmemachern reden.
Als die Zeit für das Hilal Programm kam, fanden sich die Kinder und Jugendliche sowie die Filmemacher in einem der großen Vorführräume ein. Das Besondere an diesem Festival ist, dass die Zuschauer auch die Jury sind. Die knapp 70-80 Preisrichter der jeweiligen Altersklasse haben sich dazu nach jedem Film Notizen gemacht, konnten nach Ablauf des Programmes noch ein paar Fragen an die Regisseure richten und dann im Anschluss (natürlich verborgen) über ihren Favoriten abstimmen. Und es waren wirklich alle voller Elan und Eifer bei der Sache - Probleme im Ablauf oder Unruhe im Publikum gab es nicht. Da die Kinder, wie die Filmemacher, aus aller Herren Länder kamen, wurde auf Englisch moderiert und auf Arabisch übersetzt. Für wHole gab es viele Fragen und die zwei animierbaren Hände, die ich dabei hatte, erfreuten sich großer Beliebtheit. Später konnte man die Kinder und Jugendlichen noch an deren großen Treffpunkt finden und die Fragen beantworten, für die vorher keine Zeit war, gemeinsam selfies aufnehmen oder, ein Unikum für mich, Autogramme geben. Abends habe ich mir dann "When Marnie was there" von Studio Ghibli angesehen. Der Miyazaki Charme wollte zwar nicht so recht aufkommen, aber letztendlich gilt: Wo Ghibli drauf steht ist auch Ghibli drinnen.
Samstag Nachmittag war schließlich die Preisverleihung, bei der die Abstimmungsergebnisse bekanntgegeben wurden. Dabei hat es wHole tatsächlich geschafft, die Jury zu überzeugen und zu begeistern und so durfte ich, auf Wolken schwebend, für unseren Puppentrickfilm den Preis des besten Kurzfilmes entgegennehmen! Erwartet hatte ich das nicht, mein Tip lag beim sehr guten "Beach Flags" von Sarah Saidan. Im Anschluss wurden die Gewinner interviewt und hatten noch einmal die Chance mit den Kindern und Jugendlichen zu sprechen. Dann stand ein Termin auf dem roten Teppich an, denn Samstag war der letzte Tag des Festivals, das mit einer großen Abschlusszeremonie und der Premiere eines Animationsfilms 'made in Qatar' beschlossen werden sollte. Danach gab es noch eine Party am Strand, wo noch einmal herzhaft über das gerade Gesehene diskutiert werden konnte und ein paar letzte Visitenkarten neue Besitzer fanden.
Es folgte eine kurze Nacht, da ich für den Rückflug nach Frankfurt das Hotel um 4 Uhr früh verlassen musste.
Ich habe viele schöne Erinnerungen von diesem kurzen Ausflug mitgenommen, interessante Menschen kennengelernt, Kontakte geschlossen und mich sehr über das große und positive Echo für wHole gefreut. Besonders gefiel mir, dass die Kinder und Jugendlichen selber über ihre Favoriten abstimmen durften. Einen Publikumspreis zu bekommen ist eben doch etwas besonderes.
Unten sind ein Paar Eindrücke vom Festival. Danke an Sarah Saidan für die unsignierten Fotos.
Regisseur Robert Banning mit dem Award